Seit seiner Premiere im Jahre 1993 setzen sich der Life Ball und dessen Organisator Gerry Kezsler für die Enttabuisierung und den Kampf gegen HIV und AIDS ein. Nach der einjährigen Schaffenspause ist der Life Ball mit voller Wucht zurück.
Ein hoher sechsstelliger Betrag wurde in den Sicherheitsbereich investiert, zwei große Sicherheitsfirmen mit der Durchführung beauftragt, eine im und eine außerhalb des Rathauses. Erstmals gelangten auch Besucher der öffentlichen Eröffnungsshow nur ausschließlich mit Ticket und nach einem Taschencheck auf den Wiener Rathausplatz. Dass der Platz heuer gesperrt wird, war die Entscheidung des Life Ball-Teams, um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten, sagte der kaufmännische Leiter des Life Ball-Trägervereins "Life +", Niclas Schmiedmaier. "Wir hatten rund 15.000 Leute am Platz, die wir in Sicherheit wiegen wollten." "Wir haben derzeit keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr in Österreich. Es gibt aber immer wieder Aufrufe zum Terror in Europa, weshalb wir auch in Österreich generell von einer erhöhten Gefährdungslage sprechen", so Innenminister Wolfgang Sobotka vor dem Event. Die Polizei sei sensibilisiert und stehe in engem Kontakt mit den Organisatoren des Life Ball, um Maßnahmen zum aktuellen Lagebild sicherzustellen.
Um so wenig wie möglich ins Rathaus mitnehmen zu müssen, konnten Besucher des Balls in diesem Jahr erstmals auch bargeldlos mit einem Chiparmband bezahlen. Der nicht aufgebrauchte Ladebetrag kann auf das eigene Konto rückgebucht oder für die Aids-Hilfe gespendet werden. Dafür haben die Gäste bis zum 25. Juli Zeit.
Life+-Award wurde erstmals verliehen
Unter dem Motto "Recognize the danger" ist die Eröffnungsshow des 24. Life Balls im Stil der Revue-Szene der 1920er- und 1930er-Jahre über die Bühne gegangen. "Diese Epoche war von buntem Zeitgeist und zugleich starken populistischen Kräften geprägt", so Organisator Gery Keszler. Das Ball-Motto solle "viele schöne Eindrücke und besinnliche Momente hinterlassen", aber auch daran erinnern, ein "wachsames Auge" zu haben.
Zum ersten Mal wurde während der Show der Life+-Award vergeben. Dieser ging an zwei englische Organisationen, die sich der Information von Betroffenen verschrieben haben, vor allem, was das Wissen rund um ein Medikament zur HIV-Prophylaxe betrifft. Die Preisträger Greg Owen von der Plattform "I want PrEP now" und Will Nutland von "Prepster" haben es durch Aufklärung geschafft, dass die Zahl der HIV-Diagnosen in London um 40 Prozent gesenkt werden konnte.
Den Award symbolisierte eine Skulptur auf der Bühne. Im Laufe der Eröffnungs-Show wurden sechs "Bausteine" eingesetzt - Bewusstsein, Akzeptanz, Wissen, Solidarität, Gesundheit und Liebe.
"Life Ball Next Generation" und "Hidden Hero“
Am Samstag war die Party jedoch noch nicht zu Ende. Heuer findet zum ersten Mal am Tag danach der "Life Ball Next Generation" statt, der die junge Zielgruppe ansprechen soll. Für das neue Event öffnet das Rathaus am Sonntagnachmittag erneut seine Tore, um Jugendlichen ein eigens für sie gestaltetes Programm mit internationalen DJs, Performern, Stars, Bloggern und Influencern zu bieten.
Schon 1997 hat sich der Wiener Tourismus ganz bewusst auf die Szene eingestellt und bewirbt Wien als „Hidden Hero“ für homosexuelle Reisende. Seit 1999 gibt es einen speziellen Stadtplan, den „Vienna GayGuide“ und seit 2002 den „Queer Guide“. Der Life Ball ist - nicht nur - in dieser Szene international renommiert wie kaum eine Veranstaltung in Österreich. Die Bruttowertschöpfung bezifferte das Institut für Höhere Studien (IHS) 2012 mit knapp zehn Millionen Euro, 4,2 Millionen Euro Wertschöpfung entstanden allein in Wien. (jw)
www.lifeplus.org
Eröffnung1
Eröffnung2
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