kraftwerk consulting setzt auf „digital oder nix“

kraftwerk consulting hat zur zweiten Veranstaltung der Top-Executive-Eventreihe „five o'clock tea“ geladen. Das Motto des Abends lautete „Digital oder nix – Retail Edition“ und thematisierte die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung auf den Handel. Motivforscherin Helene Karmasin, Unternehmensberater Georg Wiedenhofer und kraftwerk-Chef Heimo Hammer warfen einen Blick auf die aktuellen Entwicklungen und Trends im Bereich Retail und präsentierten Strategien und Handlungsempfehlungen für die erfolgreiche Digitalisierung des Handels.

Helene Karmasin beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit der Frage der digitalen Kundenverführung: „Am Beispiel Mode kann man sehr schön sehen, dass viele Online-Shops das Kauferlebnis noch nicht optimal umsetzen. Es geht schon längst nicht mehr darum, eine breites Produktsortiment in unterschiedlichen Größen und Farben zu präsentieren. Auch in der digitalen Welt müssen Produkte verführerisch und emotional präsentiert werden - da gibt es noch viel Potenzial nach oben.“ 

„Digitalisierung ist unumkehrbar“

Wiedenhofer präsentierte hingegen seine neueste Studie zum Thema „Online-Handel in Österreich“. Er geht davon aus, dass der digitale Anteil im Handel bis zum Jahr 2025 im Schnitt auf 15 bis 20 Prozent anwachsen wird. „Der stationäre Handel wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, wird sich aber gleichzeitig dramatisch verändern müssen. Nur den Vertrieb zu digitalisieren wird nicht ausreichen, um am Markt der Zukunft erfolgreich zu bestehen“, zeigte sich Wiedenhofer überzeugt. Er rechnet damit, dass aufgrund des digitalen Marktdrucks mindestens 30 Prozent der stationären Händler aus dem Markt ausscheiden werden.

Bernd Pichlmayer von kraftwerk consulting sieht die Digitalisierung als unumkehrbar: „Die digitale Transformation betrifft nicht nur den Vertrieb und die Kommunikation, sondern alle Unternehmensbereiche, von der Produktplanung und Beschaffung bis hin zur Vermarktung und Qualitätssicherung.“ Diese Veränderung müsse aber nicht nur strategisch geplant und technisch umgesetzt, sondern auch organisatorisch unter Einbindung der Mitarbeiter begleitet und aktiv gemanagt werden.

„Die Digitalen fressen die Analogen“

Heimo Hammer fasste in seinem Vortrag die Erfahrungen aus über 2.500 erfolgreich umgesetzten Digitalprojekten zusammen: „Zum Glück ist die Digitalisierung des Handels noch nicht in allen Branchen so stark fortgeschritten wie in den Bereichen Mode, Unterhaltungselektronik, Musik und Reisen. Wenn Österreichs Händler die digitale Herausforderung jetzt annehmen, bietet das riesiges Wachstumspotential, denn der digitale Markt ist nicht nur riesig, sondern auch die Zukunft.“ Eines sei aber klar – ohne professionelle Planung und Digitalstrategie werde es sowohl für Händler als auch Markenartikelhersteller enorm schwierig, im Konzert der digitalen Giganten wie Amazon, Zalando und Co. nicht unterzugehen.

„Die Händler werden im Rahmen dieses Change nicht daran vorbeikommen, auch bei der Preisgestaltung wettbewerbsfähiger zu werden. Das funktioniert wiederum nur dann, wenn das Potential der Digitalisierung auch zur Kostensenkung genützt wird und die Händler im Service und beim Vertrieb näher zum Kunden kommen. In diesem Fall fressen nicht die Großen die Kleinen, sondern die Digitalen die Analogen“, so Hammer abschließend. (as)

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