Light-Produkte: Nachfrage setzt Nestlé unter Druck

| 03.12.2013

2012 rund 1,25 Mrd. Euro F&E-Budget.

Lebensmittelriesen wie Nestlé reagieren auf die verstärkte Nachfrage der Kunden nach Nahrungsmitteln mit wenig Zucker und Fett und gehen ins Labor. Ein Beispiel dafür sind die KitKat-Riegel des Schweizer Nahrungsmittelkonzerns. Dieser reduzierte die Menge gesättigter Fette, die das Cholesterin im Blut erhöhen und damit zu Herzerkrankungen führen können, um elf Prozent von 7,2 auf 6,4 Gramm. Unternehmen wie Nestlé stecken Unsummen in die Forschung. So wurde bei KitKat der Palmöl-Bestandteil durch einen anderen ersetzt, um das Produkt gesünder zu machen. Das Finden des richtigen Öls bedarf einer detaillierten Forschung im Bereich der molekularen Strukturen. Denn mit den falschen Ölen würde die KitKat-Waffel ihre Struktur ändern und damit ihr identitätsstiftendes "Knacken" verlieren.

Alle drei Jahre wird ein Drittel der Produktpalette von Nestlé generalüberholt und nach Wegen gesucht, die Angebote gesünder zu machen, ohne sie in ihrem Geschmack zu beeinträchtigen. Jedes neue Produkt muss gegenüber seinen nächsten Mitbewerbern in einem Blindtest von zumindest 60 Prozent der Tester bevorzugt werden. Aber um den Test zu bestehen, muss das Produkt zusätzlich auch signifikant gesünder sein. Um das zu erreichen, investiert der Multi intensiv in Forschung und Entwicklung. Das F&E-Budget betrug 2012 rund 1,25 Mrd. Euro.

Weniger gesättigte Fettsäuren

Für die WHO sind die Nahrungsmittelkonzerne ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Herzerkrankungen durch zu hohe Cholesterinwerte und Triglyceride. "75 Prozent unserer Nahrung stammt aus industrieller Produktion", weiß Ibrahim Elmadfa, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung, der die Entwicklung in Richtung Light-Produkte positiv bewertet. "Die Industrie ist zu einem wichtigen Mitstreiter für die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation beim Abbau von gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren geworden. Vor zehn Jahren lag der Anteil der überaus schädlichen Transfettsäuren im Fett bei Margarine zwischen drei und zehn Prozent. Heute ist dieser Wert durch verbesserte Hydrierungsprozesse auf nahezu null gesunken", so Elmadfa.

Nestlé hat auch eine Reihe von Investments im Bereich der medizinischen Nahrung getätigt. So hat der Konzern 2013 die US-Pharmafirma Pamlab übernommen. Diese verfügt über medizinische Nahrungsmittel, die sich für Patienten mit kognitiven Störungen, Depressionen und diabetischer Nervenschädigung eignen. Vergangenes Jahr ging die Firma ein Joint Venture mit dem chinesischen Pharmakonzern Chi-Med ein und erhielt dadurch Zugang zur botanischen Bibliothek für traditionelle chinesische Medizin, mit mehr als 50.000 Extrakten von 1.200 Pflanzen. (pte)

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