ORF stellt Antrag zur TVthek-Vermarktung

| 25.09.2012

Erweiterung des Sendungsangebots mit Kaufproduktionen. 

Die ORF-TVthek ist seit 16. November 2009 online und gehört mit monatlich rund 12 Millionen Videoabrufen und 690.000 Usern (ÖWA Plus 2. Quartal 2012) zu den erfolgreichsten Videoplattformen Österreichs (leadersnet.at berichtete). Derzeit werden rund 130 TV-Sendungen und Sendereihen sieben Tage lang on demand zum Abruf bereitgestellt. Dieses Angebot deckt zwar in hohem Maße den Bereich der Eigen-, Ko- und Auftragsproduktionen aus den ORF-TV-Programmen ab, erfasst jedoch keine einzige fremdproduzierte Sendung, selbst wenn sie für den ORF identitätsstiftend ist.

Öffentlich-rechtlichen Mehrwehrt stärken

Nun hat der Sender  bei der KommAustria den Antrag gestellt, die TVthek künftig bewirtschaften zu dürfen. Vorgeschlagen werden Erweiterungen des Sendungsangebots mit qualitativ hochwertigen Kaufproduktionen aus dem Dokumentar- und Kultur-Bereich und der kultur- und zeitgeschichtlichen Archive sowie technische Maßnahmen, die eine noch bessere und übersichtlichere Auffindbarkeit der Sendungen gewährleisten sollen. Weiters ist die Bereitstellung kommerzieller Kommunikation geplant, die die finanziellen Rahmenbedingungen für die Stärkung des Public Value im Abrufdienst gewährleisten kann. "Mit dem geplanten Ausbau der ORF-TVthek, die sich zu einem unverzichtbaren ergänzenden ORF-Serviceangebot zum klassischen TV entwickelt hat, soll der öffentlich-rechtliche Mehrwehrt der ORF-Videoplattform, gerade durch das zusätzliche Angebot hochqualitativer Dokumentations- und Kulturprogramme, weiter gestärkt werden. Die vorgesehenen Erweiterungen des Sendungsspektrums und die steigende Nutzung erfordern jedoch einen enormen finanziellen Aufwand, der in Zeiten rigider Sparprogramme nur durch zusätzliche Einnahmen aus Online-Werbung finanzierbar ist", so Generaldirektor Alexander Wrabetz.

Selbstbeschränkung

Es ist geplant, dass nur ein kleiner Teil des vermarktbaren Inventars kommerziell verwertet wird und manche Angebote wie Kindersendungen und ORF-TVthek-Archiv goes school überhaupt werbefrei bleiben. "Speziell das Projekt 'ORF-TVthek goes school' kann ein Meilenstein bei der Nutzung moderner Medien zur Vermittlung von zeitgeschichtlichen Zusammenhängen und Bildungsinhalten werden. Voraussetzung dafür ist, dass die vorgeschlagenen Änderungen von der KommAustria genehmigt werden und die finanziellen Mittel zur Umsetzung unserer Vorhaben zur Verfügung stehen", so ORF-Onlinechef Thomas Prantner. "Aufgrund dieser Selbstbeschränkung ist auch das zu erzielende Umsatzpotenzial vergleichsweise gering." Nach eigenen Angaben wären dank TVthek-Vermarktung rund 800.000 Euro pro Jahr zu erwirtschaften, was 0,4 Prozent der Gesamt-Werbeeinahmen des ORF und ebenfalls rund 0,4 Prozent des gesamten Online-Werbemarkts in Österreich in Höhe von rund 200 Mio. Euro entspreche. (red)

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