Pfizer und Nestlé schließen Milliardendeal

| 18.04.2012

Schweizer übernehmen Kindernahrungssparte für neun Mrd. Dollar.

Bereits im Juli 2011 gab Pfizer bekannt, sich von seinem Kindernahrungsmittelgeschäft trennen zu wollen. Medien rechnen jedoch schon in der nächsten Woche mit einem offiziellen Statement über die Übernahme durch Nestlé. Das Wall Street Journal berichtet, der Schweizer Nahrungsmittelkonzern habe sich gegen ein gemeinsames Gebot des französischen Lebensmittelherstellers Groupe Danone und des US-Konzerns Mead Johnson Nutrition durchgesetzt.

"Strategisch gesehen macht der Erwerb für Nestlé durchaus Sinn", meint dazu Klaus Kränzle, Analyst bei Silvia Quandt Research. Das Unternehmen mit Sitz in Vevey/Kanton Waadt konnte laut dem Bericht die Mitbewerber Danone und Mead Johnson Nutrition ausstechen. Nestlé kann mit dem Zukauf seine Position am Markt für Babynahrung stärken. Derzeit hat die Firma einen Marktanteil von 17 Prozent, nach der Übernahme hätte Nestlé rund 23 Prozent.  "Der Konzern ist sehr gut aufgestellt und positioniert. Nestlé profitiert auch vom schnell wachsendem Geschäft in den Emerging Markets, wie zum Beispiel China", betont Kränzle. Pfizer würde mit der Veräußerung seine Geschäftsstrategie - Verkauf von Bereichen abseits vom Kerngeschäft - fortführen: "Pfizer will sich auf sein Kerngeschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten konzentrieren", sagt der Analyst.

Veto von Kartellbehörde

Der Megadeal könnte aber zu kartellrechtlichen Problemen führen. Nestlé müsste sich laut Bericht wahrscheinlich von Vermögenswerten trennen. "Der Konzern könnte kleinere Geschäftseinheiten aufgeben, das würde sich aber in Grenzen halten", meint Kränzle. (red/pte)

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