Metro-Chef Cordes gibt auf

| 10.10.2011

Führungskrise lässt Aktie stürzen.   

Metro-Vorstandschef Eckhard Cordes hat überraschend bekanntgegeben, dass er seinen bis Ende Oktober 2012 laufenden Vertrag nicht mehr verlängern werde. Durch die Vorkommnisse der vergangenen Wochen sei er zu dem Schluss gekommen, dass eine vertrauensvolle Basis für einen Verbleib an der Spitze der Metro AG nicht mehr gegeben sei, berichtet Reuters.

Mögliche Nachfolger

In Eigentümerkreisen hieß es, es gebe "ein Bündel von Kandidaten", mit dem bereits Gespräche geführt wurden. Ziel sei es, einen geordneten Übergang sicherzustellen. Auch Cordes solle in die Suche eingebunden werden. Der scheidende Metro-Chef hat sich bereit erklärt, bis zur Klärung der Nachfolgefrage weiter an der Konzernspitze zu bleiben. Als aussichtsreicher Kandidat für die Cordes-Nachfolge gilt Metro-Finanzvorstand Olaf Koch. Das Handelsblatt berichtet, als weitere Kandidaten würden der 55-jährige Finanzvorstand des französischen Handelskonzerns Carrefour, Pierre Bouchut, und der Chef der Baumarktkette Kingfisher, Peter Hogsted, gehandelt. Auch Metros Cash&Carry-Vorstand Joel Saveuse gelte als möglicher Cordes-Nachfolger.

Dauerstreit und Aktien auf Talfahrt

"Jetzt, wo doch ein Führungswechsel ansteht, stellt sich die Frage, wie es mit dem Umbau des Konzerns und den Sparprogrammen weitergeht", so Christoph Schlienkamp, Analyst bei Bankhaus Lampe. Einige Händler sagten, der Abgang von Cordes könne neuen Schwung in die Neuausrichtung von Metro bringen. Der angestrebte Verkauf der Warenhaustochter Kaufhof ist bislang nicht gelungen, auch die zur Disposition gestellte Kette Real ist weiter Teil des Konzerns. Zudem liegt der Metro-Vorstand im Dauer-Streit mit den Alteignern der Tochter Media-Saturn, deren umfassende Veto-Rechte er beschneiden will.

Nach der Ankündigung des Rückzugs ist die Aktie des Düsseldorfer Handelskonzerns sehr schwach in den Handel gestartet. Sie verlor bisher 3,5 Prozent auf 32,09 Euro. (red)  

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