Paukenschlag im Energiekonzern: OMV-Vorstände müssen gehen

Verträge von Roiss und Floren werden vorzeitig aufgelöst. 

OMV- Chef Gerhard Roiss und OMV- Vorstand Hans-Peter Floren müssen das Unternehmen vorzeitig verlassen. Das habe das Aufsichtsratspräsidium beschlossen, schreibt Die Presse. Die Ablöse habe sich aufgrund "gravierender wirtschaftlicher und atmosphärischer" Probleme in der OMV abgezeichnet. Roiss soll im Sommer in einem Brief an ÖIAG- Chef und OMV-Aufsichtsratschef Rudolf Kemler die Trennung des "Gas & Power", in der das Unternehmen den Gasvertrieb und die Stromerzeugung bündelt, gefordert haben. Die Sparte „Gas & Power" müsse aufgespaltet und der zuständige Vorstand, Hans-Peter Floren, seiner Aufgaben entledigt werden, hieß es darin.

Demontage

In den vergangenen Monaten soll der OMV-Chef seinen Gasvorstand immer stärker isoliert haben, bestätigten mehrere Personen aus dem Unternehmen. Bei Vorstandsentscheidungen stehe Floren meist auf verlorenem Posten. Um keinen "Sieger" im OMV-Machtkampf zu haben, soll Medienberichten zufolge auch Vorstand Hans-Peter Floren vorzeitig verabschiedet werden.

Rückschläge

OMV ist an der Börse knapp 8,2 Milliarden Euro wert und der grösste österreichische Industriekonzern. Im Vorjahr wurden 42,4 Milliarden Euro umgesetzt und 1,16 Milliarden Euro Gewinn eingefahren. Für heuer erwarten Analysten einen Jahresgewinn von 1,1 Milliarden Euro. Im europäischen Ölsektor zählt die OMV zu den zwei Schlusslichtern.

Roiss ist seit 2011 Konzernchef, seither hat das Unternehmen wirtschaftlich nicht die günstigste Entwicklung vollzogen. Die OMV hatte im Gasgeschäft zuletzt Rückschläge verbuchen müssen: von der gescheiterten Langversion der geplanten „Nabucco“-Gasleitung über das teils auch verlustträchtige Gastrading (EconGas) bis zu einer früher angepeilten Kette von Gaskraftwerken von Bayern bis in die Türkei, die aus verschiedensten Gründen unrealistisch geworden ist. (jw)

www.omv.at

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