Marihuana spült Milliarden in US-Staatskassen

| 13.11.2012

8,7 Mrd. Dollar zusätzliche Steuereinnahmen.

Die US-Bundesstaaten Colorado und Washington haben entschieden, dass sie Marihuana legalisieren wollen. So soll die Zahl der Gefängnisinsassen und damit auch die Kosten für den Staat gesenkt werden, während gleichzeitig eine neue lukrative Steuereinnahmequelle geschaffen wird. Auch das Geschäft mit medizinischem Marihuana, das dank teils großzügiger Auslegung ebenfalls Millionen in die Kassen spült, erfreut sich steigender Beliebtheit.

In Zeiten überbordender Haushaltsdefizite scheint die Liberalisierung von Marihuana eine attraktive Idee zu sein. Allein der Staat Kalifornien nimmt pro Jahr 105 Mio. Dollar an Steuern durch die medizinische Marihuana-Industrie ein. Bei einer bundesweiten Legalisierung beliefen sich die zusätzlichen Steuereinnahmen laut einer Studie des Cato Instituts US-weit auf etwa 8,7 Mrd. Dollar. Die potenzielle Ersparnis durch den Wegfall von Strafverfolgung und anderen Maßnahmen zur Durchsetzung des Verbotes wird mit 8,7 Mrd. Dollar beziffert. Der Umsatz einer legalisierten Marihuana-Industrie betrüge jährlich rund 14 Mrd. Dollar. Der Staat Colorado allein will durch die Legalisierung in Zukunft jährlich 60 Mio. Euro zusätzlich einnehmen.

Wirtschaftlicher Druck

"Der wirtschaftliche Druck ist in den USA ein wichtiger Grund für die zunehmende Liberalisierung von Cannabis. Allerdings steigt auch die generelle Akzeptanz in der Bevölkerung für das Rauschmittel. Die guten Erfahrungen mit der Freigabe von medizinischem Marihuana in manchen Staaten haben zusätzlich geholfen. Die Zahl der Konsumenten ist in den USA anteilsmäßig auch höher als in Europa", sagt Georg Wurth vom deutschen Hanfverband.

Eine Steigerung des Konsums durch die Legalisierung und damit verbundenen höhere Kosten für das Gesundheitssystem hält der Fachmann für unwahrscheinlich. "Untersuchungen in der Schweiz haben vor zehn Jahren ergeben, dass kein Zusammenhang zwischen Konsumhäufigkeit und Repression besteht. Dazu ist Cannabis zu weit verbreitet. Die Verfügbarkeit ist trotz Verboten praktisch überall gegeben. Holland ist das beste Beispiel. Trotz liberalen Gesetzen wird im Vergleich zu anderen europäischen Ländern wenig Maihuana konsumiert", so Wurth. (pte)

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