Luxusprodukt des Monats

| 01.10.2017

Die teuerste Schokolade der Welt stammt aus Ecuador

Früher war Schokolade ein kaum leistbarer Luxusartikel, heute liegt sie in den Regalen als selbstverständliches Massenprodukt. Als erlesenes Genussmittel tritt sie kaum mehr in Erscheinung.  Deshalb hat es sich Jerry Toth, Amerikaner und ehemaliger Wall Street Banker gemeinsam mit dem Kakaobauern Servio Pachard und dem aus Österreich stammenden Designer Carl Schweizer zur Aufgabe gemacht, die dunkle Schokolade in Ecuador wieder zu einer feinen Delikatesse zu erheben. 

Die dazu verarbeiteten Edelkakaobohnen stammen von mehr als 100 Jahre alten und schon fast vergessenen Kakaobäumen in Piedra de Plata, einem Regenwald in einem Naturschutzgebiet Ecuadors. Die Einheimischen sind besonders stolz auf ihre seltene Kakaosorte und gaben ihr den patriotischen Namen „Nacional“. Kakao kann bis zu 750 Aromastoffe beinhalten, jedoch lediglich fünf Prozent der Kakao-Weltproduktion gilt überhaupt als aromatisch, wobei der größte Anteil davon aus Ecuador stammt. To’ak bedeutet so viel wie Baum und Erde und bisher hat man laut Carl Schweizer bei lediglich neun Bäumen die Gewissheit, dass es sich um reinen Nacional handelt. Aus diesen Bäumen erzeugt die Marke To’ak ihre Schokolade. „Es geht nicht nur um die Qualität, sondern auch darum, diese alte Sorte vor dem Aussterben zu retten und die biologische Vielfalt zu bewahren“, erklärt Schweizer das ambitionierte Ziel.

In ihrem Büro in der Hauptstadt Quito lagern die Start-up-Gründer elegant designte Kisten aus verschiedenen Hölzern, in denen die Schokolade reift, etwa in Lorbeerholz oder auch in einem ausgedienten französischen Cognac-Fass. Jede Tafel wird von Hand in eine massiv wirkende Holzbox verpackt – nebst Info-Broschüre und einer Bambuspinzette, damit man die Schokolade nicht mit den Fingern berührt und durch Fremdgerüche die Wahrnehmung der Schokolade beeinflusst. Denn der Geschmack der Schokolade ist sensibel, aromatisch und komplex, mit intensiven Noten von Früchten, Blumen und Nüssen. Die Tafeln sind nummeriert sind, es gibt verschiedene Jahrgänge und  man kann auch zwischen einem Kakaogehalt von 71 bis 81 Prozent wählen. Jeder Box liegt noch eine Kakaobohne bei, damit der Kunde erfährt, wie das Grundprodukt seiner Schokolade schmeckt.

Lediglich sieben Geschäfte weltweit führen die To’ak-Schokolade, in Europa ist sie nur bei Harrods und dem Feinkosthändler Johannes Lingenhel  in Wien-Landstraße erhältlich. Eine 50-Gramm-Tafel des unvergleichlichen Schoko-Traums kostet zwischen 275 und 365 Euro. (et)

toakchocolate.com